Sportvereine: Keine Mindestlohn-Pflicht für Vertragsamateure und Ehrenamtliche
Ob Fußball, Basketball oder Handball: Auch in den unteren Ligen wird regelmäßig um Punkte gekämpft. Viele Vertragsamateure erhalten eine Aufwandsentschädigung, wenn sie am Wochenende zu Punktspielen fahren. Aber müssen Vertragsamateure eigentlich nach dem Mindestlohn bezahlt werden? Sportclubs könnte das an den Rand des Ruins bringen.
Die gute Nachricht für alle Sportvereine mit kleinem Budget: Vertragsamateure unterliegen nicht dem Mindestlohngesetz. Das hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) am Montag in Gesprächen mit Vertretern des Deutschen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Fußballbundes (DFB) klargestellt, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.
Allein im Amateurfußball gibt es bundesweit 8.800 solche Spieler. Auch wenn sie den Sprung in die Profiligen nicht geschafft haben, können sie für ihren Verein wichtige Leistungsträger sein. Sie erhalten für ihren Einsatz Aufwandsentschädigungen, damit sie nicht zu einem anderen Club wechseln. Es gebe jetzt „etwas mehr Rechtssicherheit“, kommentierte DOSB-Präsident Alfons Hörmann die Einigung.
Auch Ehrenamtliche sollen keinen Mindestlohn bekommen müssen
Wichtig für den Amateursport sind auch die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen. Würden sie nicht einen Teil ihrer Freizeit opfern, um als Trainer, Platzwart oder Kassenwart tätig zu sein, kein Ball könnte rollen und kein Leichtathlet seine Bahnen sprinten. Auch die Bundesregierung weiß um die große Bedeutung der freiwilligen Helfer. Deshalb gilt: Für ehrenamtlichen Einsatz müssen die Vereine keinen Mindestlohn zahlen. Die strengen Dokumentationspflichten entfallen ebenfalls.
Anders sieht die Sache aus, wenn die Mitarbeiter von Sportvereinen hauptamtlich tätig sind. Dann wird auch eine Entlohnung von mindestens 8,50 Euro pro Stunde zur Pflicht. Das Problem: Nicht immer sind Haupt- und Ehrenamt transparent voneinander zu scheiden. Hier sollen zukünftig Unsicherheiten ausgeräumt werden, kündigte Andrea Nahles an. Eine Rechtsschutzversicherung kann helfen, sich gegen juristische Fallstricke zu schützen.
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