29.03.2017
Rubrik: Gewerbe

KMU

Jeder vierte mittelständische Unternehmer wurde bereits Ziel von Hacker-Angriffen

Jeder vierte mittelständische Unternehmer wurde bereits Ziel von Hacker-AngriffenFoto: Succo@Pixabay.com

Jeder vierte Inhaber eines mittelständischen Unternehmens ist bereits von Hacker-Angriffen betroffen gewesen. Eine Gefahr, deren finanzielle Folgen nicht unterschätzt werden sollten!

Vor einer großen Bedrohung für die deutsche Wirtschaft warnt aktuell der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Denn auch kleine und mittlere Unternehmen werden immer häufiger Ziel von Hacker-Attacken. Laut einer Forsa-Umfrage war jeder vierte Kleinbetrieb bzw. Mittelständler (28 Prozent) schon einmal von einer solchen Attacke betroffen und hat finanzielle Schäden erlitten. Tendenz steigend!

Die Konsequenzen für die Unternehmen können bitter sein. Ob Produktionsausfall, Datenverlust oder Industriespionage – im Zweifel steht die Existenz auf dem Spiel. Wenn zum Beispiel ein Produkt nicht rechtzeitig geliefert werden kann, sieht sich eine Firma schnell mit Schadensersatzforderungen konfrontiert. Und Löhne müssen auch dann weitergezahlt werden, wenn ein Virus die gesamte Technik mehrere Tage lahmlegt. Der Schaden durch Hacker-Angriffe für die deutsche Wirtschaft wird vom IT-Branchenverband Bitkom auf bis zu 50 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.

Gefahren durch Hacker-Angriffe werden unterschätzt

Doch noch immer glauben viele Firmen-Inhaber, dass sie selbst gegen solche Angriffe gefeit sind. Laut Forsa-Umfrage sieht lediglich ein gutes Drittel der Unternehmer (36 Prozent) eine direkte Gefahr für den eigenen Betrieb. Die Sorglosigkeit resultiert zum Beispiel daraus, dass sich die Firmen zu klein wähnen, um ein interessantes Ziel für Hacker zu sein. Und das ist ein gefährlicher Irrglaube, wie GDV-Präsident Alexander Erdland warnt.

„Die Kriminellen wissen, wie sie auch vermeintlich uninteressante Daten zu Geld machen – nämlich indem sie einfach die Daten sperren und Lösegeld kassieren. Und für einen solchen Angriff ist kein Unternehmen zu klein“, erklärt Erdland. Deshalb sei nicht nur ein Versicherungsschutz unbedingt zu empfehlen – auch präventive Maßnahmen zum Schutz vor Hacker-Angriffen sollten ergriffen werden.

Cyber-Versicherung für Unternehmen

Schützen können sich die Unternehmen mit einer sogenannten Cyber-Versicherung. Das ist eine recht junge Sparte, die – abhängig vom Vertrag – beispielsweise die Kosten für Datenverlust übernimmt, etwa wenn Kundendaten abhanden kommen. Oder die anfallenden Kosten, wenn beschädigte Software wieder hergestellt werden muss. Es gibt sogar Versicherer, die das Krisen-Management bezahlen, wenn zum Beispiel ein Imageschaden abzuwenden ist. Abhängig vom Vertrag sind auch die Kosten für einen Betriebsausfall versicherbar.

Die Vielfalt an Produktlösungen ist bei Cyber-Versicherungen groß. Und auch für kleinere Firmen, deren Kasse weniger gut gefüllt ist, findet sich ein passender Schutz. Weil aber Cyber-Policen auf die speziellen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sein sollten, empfiehlt sich ein Beratungsgespräch. Dabei kann auch geklärt werden, welche weiteren Versicherungen eine mittelständische Firma besitzen sollte – etwa eine Vermögensschadenhaftpflicht.

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