KaskoversicherungKfz-Versicherung: Ein Wechsel kann sich lohnen



Bis zum 30. November können Autofahrer noch ihre Kfz-Versicherung wechseln. Ein Vergleich lohnt sich, denn mitunter sind über das Jahr gerechnet Ersparnisse im dreistelligen Bereich möglich. Die Versicherungsprämie sollte allerdings nicht das alleinige Kriterium für einen Wechsel sein.



Jedes Jahr im Herbst kommt Bewegung in den Markt der Autoversicherungen. Die meisten Versicherungsverträge enden am 31. Dezember und können mit einer Frist von einem Monat zum Vertragsende gekündigt werden. Für die Versicherungsgesellschaften ist das ein wichtiger Termin. Aufgrund des harten Konkurrenzkampfes sind sie bestrebt, ihre Leistungen zu überarbeiten, neue Tarife auf den Markt zu bringen und die Kunden mit Lockangeboten zu überzeugen. Nicht nur die Blätter färben sich im Herbst bunt – Auch das Angebot an Kfz-Tarifen wird ein bisschen bunter!



Ein Wechsel des Kfz-Tarifes kann sich für Autofahrer durchaus lohnen. Die Zeitung Finanztest hat ermittelt, dass bis zu 700 Euro Ersparnis im Jahr möglich sind, wenn ein Versicherungsnehmer in einen günstigeren Tarif wechselt. Allerdings sollte man sich bei der Suche nicht allein vom Preis treiben lassen. Gerade die billigen Kaskotarife haben mitunter gefährliche Leistungslücken, die im Schadensfall richtig ins Geld gehen können!



Grobe Fahrlässigkeit, Marderschäden, hoher Selbstbehalt



Wer einen Kaskovertrag abschließt, sollte darauf achten, ob die Versicherung auch bei grober Fahrlässigkeit die volle Leistung erbringt. Gerade billige Tarife sehen hier oftmals nur eine anteilige Leistung vor, so dass der Autofahrer auf einem Großteil des Schadens sitzen bleibt, wenn er einen Unfall fahrlässig verursacht hat. Das kann schneller passieren als man denkt. Wer aus Unachtsamkeit eine rote Ampel übersieht, wer am Autoradio einen neuen Sender sucht und deshalb einen Auffahrunfall verursacht oder auf der Landstraße einem Hasen ausweicht, der handelt grob fahrlässig!



Viele Billiganbieter streichen zudem Marderbisse und Wildschäden komplett aus ihrem Leistungskatalog. Ein Steinmarder schläft zwar den ganzen Tag, aber wenn er nachts auf Beutezug geht, macht er auch vor Zündkabeln und Bremsschläuchen nicht Halt. Autofahrer müssen dies leidvoll erfahren, denn pro Jahr entstehen in Deutschland rund 160.000 Pannen durch Marderbisse. Es lohnt sich also im Versicherungsvertrag nachzulesen, ob die Kaskoversicherung auch bei Marder- und Tierbissen für einen Defekt aufkommt!



Zudem sehen einige preiswerte Tarife außergewöhnlich hohe Selbstbehalte vor. Wer bereit ist, nach einem Unfall einen Teil des Schadens aus eigener Tasche zu zahlen, kann seine Versicherungsprämie einerseits drücken und im Jahr einen dreistelligen Betrag einsparen. Üblich sind Selbstbehalte von 150 bis 300 Euro im Schadensfall. Andererseits werden auch Tarife mit einer Selbstbeteiligung von 1.000 Euro und mehr angeboten, so dass ein Unfall zur echten Belastungsprobe für den Geldbeutel werden kann. Hier gilt es abzuwägen, ob man bereit ist derart hohe Kosten selbst zu tragen oder doch lieber monatlich eine etwas höhere Versicherungsprämie überweist.



Neue Schadensfreiheitsklassen ab 2013



Ab dem 01. Januar 2013 gelten neue Schadensfreiheitsklassen, die zum Teil bis zur SF 35 gehen. Grund ist eine Neubewertung des Unfallrisikos, so dass nun beispielsweise stärker als bisher auch das Alter des Fahrers berücksichtigt wird. Das neue Schadensfreiheitssystem gilt nur für Neukunden, alte Verträge bleiben unverändert.



Einerseits können Autofahrer, die lange unfallfrei fahren, nun noch mehr Geld sparen, da die Beitragssätze statt wie bisher auf maximal 30 Prozent auf 20 Prozent sinken können. Andererseits reagieren viele Versicherungen mit der Anhebung des Grundbetrages, so dass es insgesamt teurer wird. Hier gilt es, ein wenig Licht in den Tarifdschungel zu bringen. Ein Beratungsgespräch kann helfen den richtigen Schutz zu finden.