Risiken für alle AltersgruppenPflegebedürftigkeit kennt kein Alter

Aktuelle Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit verdeutlichen, dass das Risiko, pflegebedürftig zu werden, nicht nur ältere Menschen betrifft. Überraschenderweise ist fast jeder vierte Pflegebedürftige jünger als 65 Jahre, was auf eine zunehmende Anzahl von jüngeren Menschen hinweist, die auf Pflege angewiesen sind.

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Außerdem steigt die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen stetig an. Zum Ende des Jahres 2022 waren knapp 5,187 Millionen Menschen auf Pflegeleistungen angewiesen. Damit hat sich die Zahl verdoppelt – im Jahr 2012 waren nur rund 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig. Der Anstieg ist auf die demografische Entwicklung, aber auch auf gesetzliche Änderungen zurückzuführen – wie etwa die Erweiterung des Leistungsanspruchs auf Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.

Anteilig sind gesetzlich Versicherte häufiger pflegebedürftig

Interessanterweise zeigt sich, dass ein größerer Anteil der gesetzlich Versicherten pflegebedürftig ist im Vergleich zu privat Versicherten. Ein Grund hierfür könnte die längere Lebenserwartung von Frauen sein – Frauen sind häufiger gesetzlich versichert. Zudem ist es für Menschen mit Vorerkrankungen schwerer, eine private Krankenversicherung zu bekommen. Dies betrifft auch Menschen, die schon in jungen Jahren ein größeres Risiko aufweisen, pflegebedürftig zu werden.

Vorsorgen ist wichtig

Pflegekosten spielen in einer alternden Bevölkerung eine wachsende Rolle. Doch die Absicherung dieses Risikos wird häufig vernachlässigt. An Vorsorge sollte man schon im jungen Alter denken, denn dann sind die Produkte günstiger zu haben.

Dabei gibt es verschiedene Produkte, um das Pflegerisiko abzusichern:

  • Lebensversicherer bieten Pflegerenten an – hier wird im Pflegefall eine Rente gezahlt.
  • Private Krankenversicherer bieten das Pflegetagegeld an – hier wird im Pflegefall ein Tagegeld bezahlt.

Das Pflegetagegeld ist das günstigere Produkt. Allerdings handelt es sich hier um eine reine Risikoversicherung. Auch können die – anfangs oft günstigen – Tarife mit der Zeit steigen.

Pflegerenten sind teurer, können aber auch Vorteile bieten. So gibt es bei Pflegerenten eine Beitragsgarantie – die Beiträge steigen nicht. Außerdem bieten verschiedene Pflegerenten einen Hinterbliebenenschutz, der bei Tod des Versicherten an die Angehörigen ausgezahlt wird – beim Pflegetagegeld gibt es diesen Hinterbliebenenschutz nicht. Welches Produkt aber zur Pflegevorsorge das richtige ist, sollte man mit einer Expertin oder einem Experten klären.

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