Unfälle beim Sport in den besten Jahren
Die so genannten Best Ager, das heißt alle über 50, stellen heute in Deutschland rund 41 Prozent der Bevölkerung. Tendenz steigend, so das Statistische Bundesamt. Und diese Altersgruppe ist sportlich aktiv wie nie zuvor. Etwa jeder fünfte zwischen 50 und 70 treibt mehr als vier Stunden Sport in der Woche.
Das ist auch gut so, denn in der zweiten Lebenshälfte trägt Bewegung zur Gesunderhaltung körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit bei.
Grundsätzlich gilt: Vor Aufnahme jeder sportlichen Aktivität sollte der Hausarzt konsultiert werden. Ein regelmäßiger Check ist bei älteren Sportlern noch wichtiger als bei jungen. Auch beim Versicherungsschutz lohnt sich eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit etwaigen Risiken des Sports. „Sportliche Aktivitäten werden im Regelfall in der Freizeit ausgeübt. Sportunfälle sind daher nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt. Jeder sportlich Aktive sollte daher zumindest mit einer privaten Unfallversicherung vorsorgen, um die finanziellen Folgen etwaiger Sportunfälle abzufedern“, rät Frank Manekeller, Schadenleiter bei der HDI Versicherung AG.
Tennis – Ballwechsel auch im fortgeschrittenen Alter
Tennis ist im besten Alter eine beliebte Sportart. Einsteiger sollten darauf achten, mit einem angepassten Training Gelenke, Schulter und Wirbelsäule an die Belastungen zu gewöhnen und entsprechende Muskeln aufzubauen. In der privaten Unfallversicherung sollten daher unbedingt Verrenkungen und Zerrungen sowie das Reißen von Muskeln, Sehnen, Bändern und Kapseln an Gliedmaßen oder Wirbelsäule mitversichert sein.
Golf – mehr als ein Spaziergang
Nach Angaben des Olympischen Sportbundes ist jeder zweite Golfspieler älter als 50. Mit zunehmender Popularität ist aber auch die Anzahl der golfspezifischen Verletzungen angestiegen. Unzureichende Vorbereitung und Konzentrationsverlust sind oft die Ursachen für Unfälle. Obwohl es auf den ersten Blick nicht so scheint, ist eine Rundum-Fitness für den Golfer elementar. Eine kräftige Muskulatur ist notwendig, um die geforderte Beweglichkeit zu erreichen und Verletzungen zu vermeiden.
Vor jedem Schlag muss sich der Golfer vergewissern, dass keine Gefahr von der Aktion ausgeht. Denn die Geschwindigkeit eines Golfballes kann beim Abschlag über 200 km/h erreichen. Damit spielt das Risiko Dritte zu schädigen eine besonders große Rolle. Für Schäden, welche durch die Ausübung des Golfsportes entstehen, tritt die Privat-Haftpflicht ein. Auch der Betrieb eines nicht zulassungs- und versicherungspflichtigen Golfcars sollte in diese Deckung eingeschlossen sein.
Reiten – sportlich auf dem Rücken der Pferde
Reiten ist eine Sportart für alle Altersgruppen. Sogar mit gesundheitlichen Einschränkungen kann der Sport bis zu einem gewissen Grad betrieben werden. Reiten steigert bzw. erhält Ausdauer und Muskulatur. Unfallursachen sind häufig Unerfahrenheit oder mangelnde Kenntnis über das Verhalten der Pferde. Ein perfekt sitzender Reithelm ist daher Pflicht sowie passende Reitstiefel und eine Hose mit Kniebesatz. Wer Dritten beim Reiten fremder Pferde durch einen Reitfehler einen Schaden zufügt, ist über die Privat-Haftpflicht versichert. Pferdehalter benötigen jedoch einen extra Schutz, die Pferdehalter-Haftpflichtversicherung. Diese sollte für das Halten privat genutzter Pferde abgeschlossen werden. Denn bei Schäden, die das Pferd anderen zufügt, haftet der Pferdehalter im Rahmen der Gefährdungshaftung in voller Höhe. „Wichtig für viele auch ältere Reiter ist die Teilnahme an Reitturnieren“, weiß HDI-Schadenfachmann Manekeller. „Deshalb sollte im Versicherungsschutz unter anderem auch die Teilnahme an Turnieren explizit mitversichert sein.“
Risiken beim Sport – im Fall des Falles abgedeckt
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft werden 1,5 Mio. Sportunfälle jährlich gemeldet. Als Hobbysportler muss man mit Verletzungen rechnen.
Damit der eigene Schaden oder die Schädigung Dritter nicht zum finanziellen Desaster werden, sollte man mit einer privaten Haftpflicht- und einer Unfallversicherung abgesichert sein – besonders im fortgeschrittenen Alter. Beim Abschluss der Police sollte genau geprüft werden, ob die eigene Sportart umfassend gedeckt ist oder es eines erweiterten Versicherungsschutzes bedarf.